Unter diesem Begriff spielten indes seit etwa 1970 - und im Westen weitgehend unbemerkt - viele DDR-Gruppen äußerst ‚Progressives‘. Da Künstler und Bands in der DDR eine staatliche Eignungsprüfung ablegen mussten, bevor sie mit ihrer Musik Geld verdienen durften, kamen die Pioniere des DDR-Prog oft direkt von der Musikhochschule - mit entsprechenden handwerklichen Fähigkeiten. Der manchmal sympathische Dilettantismus westlicher Kollegen der frühen ‘70er war ihnen fremd. -Konzerte entwickelten sich in jenen Tagen zu einem regelrechten Wettstreit zwischen Bands, Songs von progressiven westlichen Vorbildern wie , Yes oder Emerson, Lake & Palmer bis in die letzte Synkope originalgetreu nachzuspielen - wobei auch die sozialistischen Bruderländer, vor allem Polen und die CSSR, der DDR-Szene wichtige Impulse lieferten. Trotz alledem: progressiv nannte sich damals keine Band in der DDR, schon weil der Begriff durch staatliche Kulturpolitik anderweitig besetzt war. So versuchte noch 1970 der Jugendfunk des DDR-Deutschlandsenders, seinen Hörern Ludwig van Beethoven und als die wahren Progressiven zu verkaufen - in deutlicher Abgrenzung zum westlichen Rock-Underground, der als Masche der kapitalistischen Musikindustrie diffamiert wurde. Es waren die letzten Ausläufer einer Kulturpolitik von oben, die Ende 1965 fast die gesamte, damals noch junge DDR-Beatszene in den Untergrund verbannt hatte. Eine ‚Best Of‘-Zusammenstellung will diese kleine Serie nicht sein. Records® dokumentiert anhand bekannter und einiger nie zuvor auf Tonträgern veröffentlichten Raritäten aus dem Deutschen Rundfunkarchiv, was im offiziellen, im medial präsenten DDR-Rock abseits des Mainstreams passierte. Nach dem großen Erfolg der vierteiligen Doppel-CD-Edition ‘KRAUT! Die innovativen Jahre des Krautrock, 1968 - 1979‘ auf Bear Records® war es naheliegend, die progressive Musik der DDR erstmals mit einer ähnlich aufwändig gestalteten Veröffentlichung zu würdigen! Zugegeben: diese CD-Reihe ist ein kleiner Etikettenschwindel – der Begriff ‘Kraut‘ war in der Musikszene der DDR gänzlich ungebräuchlich, wie dort auch ‘Rock‘ noch bis zur Mitte der ‘70er Jahre als ‚Beat‘ tituliert wurde. Im Gegensatz zu ihren DDR-Kollegen litten die Musiker in sozialistischen Bruderländern wie Ungarn, Polen und der CSSR in den Sechzigern unter keinem Beat-Verbot - dementsprechend groß war nun deren technischer und stilistischer Vorsprung. Das blieb auch den Musikproduzenten im Rundfunk und bei AMIGA, der einzigen – und natürlich staatlichen - Plattenfirma der DDR für U-Musik, nicht verborgen. Einige Aufnahmen auf dieser Zusammenstellung liefern Beispiele für die ‚Entwicklungshilfe‘, welche Gruppen und Interpreten aus dem Ostblock besonders in der ersten Hälfte der siebziger Jahre der DDR-Szene gaben. Häufig spielten sie ihre heimatlichen Erfolgstitel dafür neu in deutscher Sprache ein, der sie - man kann es deutlich hören – mal mehr, mal weniger mächtig waren. Der im Juni 2022 zunächst exklusiv von der Büchergilde in Frankfurt vertriebene erste Teil - das CD-Album kommt im September 2022 weltweit in den Handel - der Edition ‚Ost-Kraut! – Progressives aus den DDR-Archiven‘ versammelt auf zwei CDs die Crème der damaligen Rockszene der DDR und dem seinerzeit sozialistischen Ausland mit Aufnahmen für AMIGA und das Deutsche Rundfunkarchiv (DRA). Sämtliche Titel entstanden zwischen 1970 und 1975 und wurden von dem Journalisten und Ostrock-Kenner Marcus Heumann stilvoll zusammengestellt. In etwa jeweils 80 Seiten starken Begleitbüchern mit zahlreichen Abbildungen, Fotos und Biografien zu den Bands und Musikern spiegelt sich die Geschichte des Progressive Rocks in der DDR anschaulich wider.
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